Libellengruppe Ostfriesland im NABU
Seit Urzeiten nahezu unverändert fliegen die für Menschen völlig harmlosen Insekten in allen Naturräumen unserer Landschaft. Spektakuläre Flugmanöver und wunderschöne Farbzeichnungen setzen Beobachter immer wieder in Erstaunen.
Nicht umsonst werden Libellen als "Diamanten der Lüfte" bezeichnet. So sind Libellen z.B. in der Lage, alle vier Flügel unabhängig voneinander zu bewegen und damit
sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung blitzartige Wendemanöver auszuführen, Fähigkeiten, von denen
z. B. Hersteller von Helikoptern nur träumen.
Wir als Libellen Arbeitsgruppe Ostfriesland möchten im Rahmen unserer Möglichkeiten zum Schutz
der Libellen in der heimischen Natur beitragen.
Schützen kann man aber bekanntlich nur, was man auch kennt !
In kleinen Schritten werde ich eine Datenbank über heimische Libellen aufbauen und mit entsprechenden Fotos aus der Region ergänzen.
Voraussetzung für Schutzmaßnahmen ist vor allem, die Vorkommen von Libellen zu erfassen und zu
dokumentieren.
Und an dieser Stelle kommen Sie ins Spiel !!!
Sie können unsere Arbeit maßgeblich unterstützen, indem Sie uns z. B. durch Fotos dokumentierte
Libellenvorkommen melden.
Auch an von Ihnen gemachten interessanten Libellenbeobachtungen sind wir sehr interessiert.
Zu Ihren Fotos (möglichst hohe Auflösung) sollten genaue Angaben zum Fundort und Funddatum gemacht werden, damit evtl. Nachschauen möglich sind.
Libellen zu fotografieren ist zwar nicht einfach, aber auch für Nichtprofis durchaus möglich.
Da Unterschiede zwischen den einzelnen Arten häufig sehr gering sind und es zudem manchmal
innerhalb einer Art auch noch verschiedene Farbvarianten gibt, ist beim Fotografieren vorher
zu überlegen, welche Merkmale für die richtige Bestimmung besonders wichtig sind.
Grundsätzlich gilt:
Versuchen Sie möglichst immer, die Libelle schräg von oben zu fotografieren und mehrere Aufnahmen von verschiedenen Positionen zu erhalten.
Entscheidend für eine gute Aufnahme ist die vorsichtige und langsame Annäherung an die Libelle.
Immerhin bestehen Komplexaugen bei Kleinlibellen aus ca. 7.000 und bei Großlibellen aus ca.
30.000 Einzelaugen mit denen sie hervorragend alle sich nähernden "Objekte" schnell erkennen.
Geeignet zum Fotografieren sind vor allem Kameras mit einem Makroobjektiv, aber auch mit anderen Kameras gelingen häufig gute Aufnahmen.
Bedenken Sie aber bei allem Engagement folgendes:
Alle Libellen stehen unter strengem Artenschutz!!!
Sie dürfen -auch nicht für ein Foto!- verletzt oder gefangen werden.
Des Weiteren sollten Störungen an empfindlichen Uferbereichen unterbleiben.
Zu bedenken ist auch, dass für einige geschützte Landschaftsteile ein Betretungsverbot gilt.
Fazit: Der Schutz der Natur und damit auch der Libellen hat immer Vorrang !
Falls Sie möchten, dürfen Sie mir gerne Ihre Fotos von Libellen zum Bestimmen zusenden.
Es wird mir sicherlich nicht in allen Fällen gelingen, die richtige Bestimmung anhand von Fotos zu machen, anderseits werde ich vielleicht aber auch interessante Hinweise auf mögliche seltene
Arten erhalten.
Falls Sie noch weitere Fragen haben oder vielleicht sogar selbst an einer Mitarbeit in unserer Gruppe interessiert sind, melden Sie sich bitte auf dieser Homepage oder rufen Sie mich gerne an:
Telefon: 04944/3943 in Wiesmoor.
Bei der Einsendung von Fotos (zunächst bitte nur aus dem Großraum Ostfriesland/Friesland) bitte unbedingt angeben, ob Sie einer evtl. Veröffentlichung auf dieser Homepage zustimmen.
Ich freue mich auf Ihre /Eure Mitarbeit
Helmut Hanssen
Die Ausrüstung:
Es ist gar nicht soviel notwendig, um Libellen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten:
Neben gutem Schuhwerk (meistens Stiefel) sind es möglichst gedeckte Kleidungsfarben und ein spezielles Insektenfernglas, welches bis auf 0,5 m Abstand die erforderliche Vergrößerung gibt.
Eine entsprechende Kopfbedeckung und ein kleiner Wasservorrat sind immer empfehlenswert. Evtl. noch etwas für die einen stets begleitenden Mücken und schon kann`s in den frühen Morgenstunden/früher Vormittag losgehen. Nicht zu vergessen natürlich die Kamera!
Obgleich es mittlerweile unzählige Literatur über Libellen gibt, möchte ich an dieser Stelle vier Empfehlungen geben, auf die ich als "versierter Anfänger" immer wieder gerne zurückgreife.
Von den bislang in Deutschland nachgewiesenen 81 Libellenarten (Die Libellen Nordrhein-Westfalens 2017) sind in unseren Breiten 76 Arten anzutreffen.
Klimaveränderungen z. B. haben in den letzten Jahren einige Veränderungen hinsichtlich der Artenvielfalt bewirkt, so dass auch in den kommenden Jahren immer wieder mal mit neuen Mitbewohnern gerechnet werden kann.
Spannend bleibt die Libellenkunde also auf jeden Fall.
Nach einigem Suchen erwartete uns ein traumhaft schönes Gebiet. Wir hatten die Exkursion ganz spontan angesetzt (etwas anderes ist bei dem wechselhaften Wetter in diesem Sommer auch manchmal nicht möglich).
Viele unterschiedlich strukturierte Teiche mit entsprechend verschiedenen Vegetationsformen, Trockenrasen und weite, offene Sandflächen,Heidelandschaften usw.
Die Anzahl der Libellenarten hielt sich in Anbetracht der tollen Wasserflächen aber in Grenzen, was sicherlich auch ein wenig der im Laufe der Begehung zunehmenden Windstärke geschuldet war.
Dennoch konnten in zum Teil sehr großen Abundanzen folgende Libellenarten gesichtet werden:
Gemeine Binsenjungfer, Hufeisen-Azurjungfer, Große Pechlibelle, Gemeine Binsenjungfer, Weidenjungfer, Große Königslibelle, Braune Mosaikjungfer, Großer Blaupfeil, Blutrote Heidelibelle, Gemeine Heidelibelle, Große Heidelibelle und die Schwarze Heidelibelle.
Sicher waren sich alle Teilnehmer, dass es dort noch viel mehr zu entdecken gibt.
Das Foto zeigt ein Exemplar der Großen Königslibelle beim Verzehr eines Tagpfauenauges in einer Wiese neben dem Gebiet.
Große Königslibelle verzehrt ein Tagpfauenauge
Foto bitte anklicken
27.06.2021
Die heutige Exkursion führte zum " NABU -Teich " am Pfalzdorfer Grenzweg.
Schon im vorigen Jahr gelangen dort zahlreiche Funde.
Am heutigen Tag konnten 13 Arten sicher bestimmt werden.
Eine Libelle ( frisches Weibchen einer Heidelibelle ) ist in der u.a. Aufstellung nicht berücksichtigt, da die Merkmale nicht eindeutig bestimmt werden konnten )
Folgende Arten wurden entdeckt:
1. Gemeine Becherjungfer
2. Hufeisen - Azurjungfer
3. Großes Granatauge
4. Große Pechlibelle
5. Frühe Adonislibelle
6. Gemeine Binsenjungfer
7. Weidenjungfer
8. Große Königslibelle
9. Westliche Keiljungfer
10.Großer Blaupfeil
11. Feuerlibelle
12. Blutrote Heidelibelle
13. Vierfleck
Neben 2 Haubentauchern wurden auch fütternde Neuntöter gesichtet .
13.06.2021
Auch die heutige Exkursion fand bei guten Wetterbedingungen statt.
Wenn auch der Wind ein wenig pustete, konnten viele Libellen gesichtet werden.
Auf dem traumhaften Gelände in der Umgebung Holtrops ist es vielleicht ein Verdienst gerade dieses Windes, dass ein Exemplar der Falkenlibelle ( Cordulia aenea ) uns gleich zu Beginn der Exkursion vor die Linse geriet.
Die sonst unstetig fliegende Libelle ruhte im Windschatten und ließ sich ausgiebig beobachten.
An Arten wurden folgende Libellen gelistet:
Gemeine Becherjungfer ( Enallagma cyathigerum )
Hufeisen-Azurjungfer ( Coenagrion puella )
Große Granatauge ( Erythromma najas )
Große Pechlibelle ( Ischnura elegans )
Frühe Adonislibelle ( Pyrrhosoma nymphula )
Große Königslibelle ( Anax imperator )
Falkenlibelle ( Cordulia aenea )
Westliche Keiljungfer ( Gomphus pulchellus )
Großer Blaupfeil ( Orthetrum cancellatum )
Feuerlibelle ( Crocothemis erythrea )
Vierfleck ( Libellula Quadrimaculata )
Plattbauch ( Libellula depressa
Nachdem schon die erste Exkursion im neuen Jahr begeisterte, knüpfte die heutige Exkursion bei optimalen Wetterbedingungen an diese erste Exkursion ins Kollrunger Moor an.
Heute waren wir beim Moorlehrpfad im Stapeler Moor.
Zu beobachten war ein regelrechter Massenschlupf der ersten Libellenarten.
Folgende Arten wurden entdeckt:
Gemeine Becherjungfer - Enallagma cyathigerum
Hufeisen-Azurjungfer - Coenagrion puella
Nordische Moosjungfer - Leucorrhinia rubicunda
Kleine Moorsjungfer - Leucorrhinia dubia
Vierfleck - Libellula Quadrimaculata
Frühe Adonislibelle - Pyrrhosoma nymphula
Durch ein mitgeführtes Spektiv konnten die Teilnehmer auch einen herrlichen Blick in die dort reichlich vertretene Vogelwelt nehmen.
Folgende Arten konnten beobachtet werden:
11 Kraniche
mind. 4 Braunkehlchen - Altvögel mit Jungen
Rotschenkel
Rohrweihe
Sturm- und Lachmöwen
Wiesen- und Baumpieper
Blaukehlchen
Rohrammer
Stock- und Reiherente
Brandgans
Brachvogel - rufend
Dorngrasmücke
Helmut Hanssen - 30.05.202
Foto bitte anklicken
Das Stapeler Moor am heutigen Tag
Sonntag, den 09.Mai 2021 Stapeler Moor
Sonntag, den 30.Mai 2021 Wittmunder Wald
Sonntag, den 13.Juni 2021 Teiche Holtrop
Sonntag, den 27.Juni 2021 Moorwald Plaggenburg
Sonntag, den 11. Juli 2021 LSG Ottermeer
Sonntag, den 15. August 2021 Flummniederung
Sonntag, den 12.September 2021 NSG Wiesmoor-Klinge
Die Termine werden um gezielte und spontane Exkursionen ergänzt.
Einige Exkursionen führen in geschützte Gebiete, so dass in den Fällen aus Naturschutzgründen eine besondere Sorgfalt geboten ist.
Aus diesem Grund ist bei diesen Exkursionen die Teilnahme auf erfahrene Mitglieder der Libellengruppe begrenzt.
Falls ein Interesse am Mitwirken in der Libellengruppe besteht, bitte mit mir Kontakt aufnehmen
Helmut Hanssen
Diese verhältnismäßig große Segellibelle kommt weltweit in den Tropen und angrenzenden Gebieten vor.
In Europa ist sie zwar noch relativ selten, ihre großen Flugfähigkeiten lassen sie jedoch in jüngster Zeit sogar bis nach Süddeutschland wandern.
Damit ist sie eindeutig ein Zeichen des fortschreitenden Klimawandels.
Sie besiedelt gerne Regentümpel und andere Gewässer mit kurzer Existenz.
Weite Strecken werden nach dem Schlupf zurückgelegt, bevor sie mit der Fortpflanzung beginnen.
Besonders spektakulär dabei der Libellenzug auf den Malediven im Oktober.
Dort treten sie häufig in Schwärmen von Millionen Tieren auf, die auf dem weiten Weg von Indien übers Meer oft mehr als 3500 km zurücklegen.
Es wird sicherich noch eine geraume Zeit dauern, bis sie auch in Deutschland regelmäßig zu finden ist..
Immerhin besteht bei weiterhin warmen Sommern auch die Chance auf das ein oder andere Exemplar auch in unseren Regionen.
-- Die o.a. Beschreibungen wurden dem Lexion der Libellen Europas von Hansruedi Wildermuth / Andreas Martens entnommen--.
Jahrelang hatte ich in den Ortsteilen von Wiesmoor schon vergebens nach der Libelle gesucht. Wo wurde sie dann schließlich entdeckt? Bei uns vor der Haustür auf der großen Kräuterspirale!
Es war dann auch gar nicht schwer, sie zu fotografieren. Die vielleicht gar nicht so seltene, aber sehr schwer zu entdeckende Libelle saß an einem der Kräuter.
Einige Tage später dann aber der Hammer!
Am Ende des Grundstücks flog auf einer nur ca 10x10qm großen Fläche ein richtiger Schwall von Libellen hoch.
Eine überschlägige Zählung ergab eine Anzahl von mind. 100 Exemplaren der Gemeinen Winterlibelle.
Anscheinend herrschen hier die optimalen Bedingungen für eine Herbstansammlung.
Spannend wird es so richtig, wenn die Libellen in den Winter starten.
Werden sie diese Stelle auch als Winterquartier benutzen?
Die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) ist eine der beiden Winterlibellen, die andere Libelle ist die Sibirische Winterlibelle (Sympecma paedisca) und die einzige, die in unserer Gegend bislang gefunden wurde.
Beide Arten unterscheiden sich von den anderen bei uns vorkommenden Libellarten dadurch, dass sie bereits als fertige Libelle überwintern (Name) und somit auch mit viel Glück bei Sonnenschein im Winter anzutreffen sind.
Die Unterscheidung der beiden Arten ist im Feld recht schwierig.
Das einzig zuverlässige morphologische Unterscheidungsmerkmal ist die Form der männlichen Anhänge. Die unteren sind bei paedisca deutlich kürzer.
Ein anderes typisches Merkmal bei fusca: oberer Antehumeralstreifen ist gerade.
(siehe Foto unten)
Helmut Hanssen
Die Aufnahme oben wurde mit einem 120mm - Macro Objektiv gemacht. Zur Vergrößerung Foto bitte anklicken
Vier Exemplare der Gemeinen Winterlibelle an einem abgestorbenen Ast.
Auf dieses Ereignis haben wir lange warten müssen.
Bei der Exkursion ins LSG gelang uns endlich der Nachweis der Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica). Mitten in einer flutenden Torfmoosfläche ließ sich das Weibchen bei der Eiablage beobachten.
Damit ist die Bodenständigkeit nachgewiesen und ein weiteres wichtiges Kriterium für die Anhebung des LSG Ottermeer vom Landschaftsschutzgebiet zum Naturschutzgebiet gegeben.
An diesem Tag festgestellte Arten:
1. Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum)
2. Hufeisen Azurjungfer (Coenagrion puella)
3. Zarte Rubinjungfer (Ceriagrion tenellum)
4. Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
5. Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)
6. Weidenjungfer (Chalcolestes viridis)
7. Große Königslibelle (Anax Imperator)
8. Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica)
9. Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
10. Große Heidelibelle ( Sympetrum striolatum)
11. Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
12. Vierfleck (Libellula quadrimaculata)
Fund einer Großen Moosjungfer im Wittmunder Wald am 31.05.2020 M.Willers
Wo vor Jahren noch massenweise Libellen etlicher Arten um diese Jahreszeit flogen, zeigte sich für die Libellengruppe ein erschrechendes Bild.
Ein einziges Exemplar wurde am Rande des Moores festgestellt. Alle Bereiche leiden unter einem extremen Wassermangel.
Libellen benötigen zur Eiablage bekanntlich ein offene oder bedeckte Wasserfläche.
Die letzten trockenen Sommer haben zu großen Bestandseinbrüchen gerade bei den Moorlibellen geführt.
Erfreulich war die Anzahl der Libellenarten bei einem in gewisser Entfernung
vorhandenen ehemaligen Kiesabbauteich.
Folgende Arten wurden gefunden:
1. Gemeine Becherjungfer - Enallagma cyathigerum
2. Hufeisen-Azurjungfer - Coenagrion puella
3. Großes Granatauge - Erythromma najas
4. Große Pechlibelle - Ischnura elegans
5. Große Königslibelle - Anax imperator
6. Falkenlibelle - Cordulia aenea
7. Westliche Keiljungfer - Gomphus pulchellus
8. Großer Blaupfeil - Orthetrum cancellatum
9. Feuerlibelle - Crocothemis erythraea
10. Plattbauch - Libellula depressa
11. Vierfleck - Libellula quadrimaculata
Westliche Keiljungfer
Paarungsrad des Großen Blaupfeils
Das kommt schon einer kleinen Sensation gleich: Ulrike und Werner gelang in einem Bereich der Sandhorster Ehe ein toller Fund.
Gleich viele Exemplare der Gebänderten Prachtlibelle - Caloptheryx splendens an diesem Ort stellen eine absolute Ausnahme dar.
In dieser Größenordnung in der nordwestlichen Region ist das sicherlich der erste Nachweis.
Dieser Fund wird für die Libellengruppe ein Ansporn sein, auch in dem weiteren Verlauf der Sandhorster Ehe Nachforschungen anzustellen.
Foto zeigt das Männchen der Gebänderten Prachtlibelle
Auch die zweite Exkursion vom Libellenkreis Ostfriesland wird bei den Teilnehmern einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bei besten Bedingungen führte die Exkursion in den Heseler Wald.
Neben vielen anderen Beobachtungen waren es dieses Mal neun Libellenarten, die sich am Ende in der Zählliste fanden.
Höhepunkt war der Fund der Gemeinen Winterlibelle (Synpecma fusca).
Die als fertige Libelle den Winter verbringende Libelle war für einige Teilnehmer der Erstfund überhaupt.
Klaas-Hermann nahm dafür sogar nasse Füße in Kauf und ihm gelang nach einer sportlich anspruchsvollen Körperhaltung die u.a. Aufnahme.
Folgende Arten ( fast alle bei der Eiablage - sicherer Nachweis !) wurden gesichtet:
1. Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca)
2. Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum)
3. Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
4. Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
5. Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
6. Falkenlibelle (Cordulia aenea)
7. Plattbauch (Libellula depressa)
8. Vierfleck (Libellula quadrimaculata)
9. Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda)
Das Foto oben zeigt ein Pärchen der Gemeinen Winterlibelle bei der Eiablage
Das Foto oben zeigt eine Waldeidechse.
13.05.2020 Dieses tolle Foto vom Kleinen Nachtpfauenauge konnte Klaas Hermann während der ersten Exkursion im Stapeler Moor machen.
Mit einer der Corona-Situation angepassten kleinen Gruppe konnten an Libellen die Frühe Adonislibelle, die Nordische Moosjungfer, die Gemeine Becherjungfer, der Vierfleck und ein Weibchen vom Plattbauch gesichtet werden.
Bei den Vögeln beeindruckten die Teilnehmer besonders ein Braunkehlchenpärchen sowie zwei singende Blaukehlchenmännchen. Desweiteren wurden neben etlichen "Alltagsvögeln", ein Rotschenkel, sieben Kraniche und ein Baumfalke beobachtet.
Das Foto zeigt ein Weibchen des Kleinen Nachtpfauenauges bei der Eiablage.
Folgende Exkursionstermine/ziele für das laufende Jahr wurden festgelegt:
03. Mai 2020 Stapeler Moor
24.Mai .2020 Heseler Wald
Mitte juni Umgebung Holtrop
07.Juni 2020 Egelser Moor
27.Juni 2020 Moorwald Plagenburg
05.Juli 2020 LSG Ottermeer
16.August 2020 Flummniederung
Die Termine werden um gezielte und spontane Exkursionen ergänzt.
Einige Exkursionen führen in geschützte Gebiete, so dass in den Fällen aus Naturschutzgründen ein besondere Sorgfalt geboten ist.
Aus diesem Grund ist bei diesen Exkursionen die Teilnahme auf Mitglieder der Libellengruppe begrenzt.
Falls ein Interesse am Mitwirken in der Libellengruppe besteht, bitte mit mir Kontakt aufnehmen
Helmut Hanssen
Aufgrund des dramatischen Rückgangs wurde die Speer-Azurjungfer vom BUND und der GdO nach 2013 erneut zur Libelle des Jahres gewählt.
Diese in Deutschland deutlich zurückgegangene und seltene Kleinlibelle droht in vielen Landesteilen auszusterben.
Wie auch bei anderen moorbewohnenden Arten ist dabei vor allem der Rückgang im Flachland typisch.
Mögliche Auswirkungen des Klimawandels (Austrocknung gerade der Randbereiche von geeigneten Gewässern) und der generelle Verlust von Lebensräumen erhöhen die Aussterbewahrscheinlichkeit.
Bei der nicht leicht zu bestimmenden Kleinlibellenart ist vor allem die eindeutige Bestimmung der Weibchen schwer.
Eine mögliche Verwechslung mit verwandten Kleinlibellenarten ( z.B. der Hufeisen-Azurjungfer - Coenagrion puella oder der Mond-Azurjungfer - C. lunulatum) ist leicht möglich.
Arttypisch sind die grün gefährten Augenunterseiten und ein namensgebendes speerförmiges Abzeichen auf der Oberseite des zweiten Hinterleibsegmentes beim Männchen bzw. die typische Form des Vorderbrust-Hinterrandes beim Weibchen.
Die Wahl sollte auch für unsere Libellengruppe ein Ansporn sein, diese Art auch in unserer Region erneut nachzuweisen und damit die Möglichkeit zu schaffen,
Maßnahmen zum Schutz einzufordern.
Die Exkursionsziele des neuen Jahres 2020 werden im März festgelegt und auf dieser Homepage veröffentlicht.
Das Foto zeigt ein Männchen der Speer-Azurjungfer und wurde uns von Angelika Borkenstein zur Verfügung gestellt.
Wie alljährlich fand auch in diesem Jahr am 13. November ein Treffen der Libellengruppe Ostfriesland statt.
Neben dem Austausch erlebter "Abenteuer" und schöner Beobachtungen stand die Sichtung der gelungenen Fotoaufnahmen 2019 im Vordergrund des Treffens.
War es auch speziell für Libellen ein " Katastrophensommer" konnten etliche Teilnehmer trotzdem beeindruckende Aufnahmen präsentieren.
Auch viele erstmals fotografierte Insekten und Pflanzen wurden gezeigt und gemeinsam bestimmt.
Beim nächsten Treffen im Frühjahr 2020 werden wieder die neuen Exkursionsziele des Jahres festgelegt .
Interessierte und Neueinsteiger sind jederzeit herzlich willkommen.
Für den kommenden Sonntag ( 11.08.2019 ) wurde kurzfristig eine Exkursion an die Sandhorster Ehe bei Aurich/Sandhorst angesetzt.
Wir treffen uns um 10.30 Uhr kurz vor der Ortschaft Walle ( wo eine Brücke über die Ehe führt ).
Anfahrt aus Aurich Richtung Walle auf dem Wallster Weg.
Da die Ehe derzeit noch genügend Wasser führt, werden wir sicherlich einige Libellenarten sehen.
Dieser Abschnitt der Ehe könnte auch im Zusammenhang mit dem geplanten Bau der Umgehung Aurich eine besondere Bedeutung erlangen.
Ein Grund mehr, sich diesen Flussabschnitt einmal genauer anzuschauen.
28.07.2019
Die mit einer ausgeprägten Wanderneigung ausgestattene Libelle hat sich offensichtlich aufgrund der momentan heißen Temperaturen weit in unsere Breiten vorgewagt.
Sie ist häufig über trockenfallende Feuchtgebiete zu beobachten und ähnelt im Flug etwas Aeshna mixta.
Ein wesentliches Bestimmungsmerkmal sind die leuchtend blauen Augen und das weitgehend mit großen blauen Flecken gezeichnete Abdomen.
Die Männchen patroullieren meist in geringer Höhe unterbrochen durch relativ häufiges Ausruhen.
Es bleibt eine spannende Angelegenheit zu erkunden, ob diese schöne Libelle sich auch in ostfriesische Regionen einfinden wird.
Wir werden an dieser Stelle entsprechend berichten.
6.6.2019
Exkursion in die Region Holtrop
Die Erwartungshaltung war gespannt.
Nach dem sehr trockenen Sommer 2018 sind die Libellenbestände stark geschrumpft und dementsprechend selten geworden.
Umso erfreuter waren die Teilnehmer der Exkursion, dass zumindest in diesem Gebiet noch alle in dieser Jahreszeit anzutreffenden Arten auch in diesem Jahr vertreten waren.
Wenn auch die Stückzahlen leider weit unter den Ergebnissen der Vorjahre lagen.
Die gefundenen 11 Libellenarten im Einzelnen:
Gemeine Becherjungfer - Enallagma cyathigerum
Hufeisen-Azurjungfer - Coenagrion puella
Große Granatauge - Erythromma najas
Große Pechlibelle - Ischnura elegans
Frühe Adonislibelle - Pyrrhosoma nymphula
Große Königslibelle - Anax imperator
Falkenlibelle - Cordulia aenea
Westliche Keiljungfer - Gomphus pulchellus
Großer Blaupfeil - Orthetrum cancellatum
Feuerlibelle - Crocothemis erythraea
Vierfleck - Libellula quadrimaculata
Siehe unten einige der während der Exkursion von Klaas Hermann gemachten Fotos
Paarungsrad der Großen Pechlibelle.
Besonderheit:
Das Foto zeigt ein Männchen mit Milbenbefall
Weibchen der Großen Königslibelle bei der Eiablage
Frisch geschlüpftes Exemplar der Feuerlibelle
22.04.2019
Die Libellensaison beginnt offensichtlich:
Heute hat Werner Meiners am eigenen Gartenteich ein Männchen der Frühen Adonislibelle ( Pyrrhosoma nymphula ) entdeckt.
Mir flatterte heute im NSG Collrunger Moor bei der Kartierung von Kreuzottern ebenfalls eine Libelle über den Weg.
Da sie über einen Graben im dahinterliegenden trockenen Gras untertauchte, war eine genaue Bestimmung leider nicht möglich.
In den nächsten Tagen könnte deshalb eine deutliche Zunahme von Libellenfunden erfolgen.
Erste Funde bitte mir melden.
Helmut Hanssen
14.04.2019
Die erste entdeckte Libelle im neuen Jahr ist eine Winterlibelle.
Diese Libellen sind die Ausnahmen unter den europäischen Libellen, da sie den Winter im Imaginalstadium ( Endstadium ) verbringen.
Diese Libellenart entwickelt sich aus bereits im Frühjahr abgelegten Eiern und erscheint noch im selben Sommer als Imagines . Bei anderen Libellenarten kann diese Entwicklung bis zu 5 Jahre dauern.
Als fertige Libellen suchen sich die Imagines abseits vom Gewässer ein Winterquartier ( in Bodennähe ), um dann im nächsten Frühjahr wieder zur Paarung an ein passendes Gewässer zurückzukehren.
In diesem Winterquartier ist es nicht ungewöhnlich, das sich die Libelle einschneien lässt und längere Zeit unter dem Schnee verbringt.
In unserer Region ist mit der Gemeinen Winterlibelle ( Sympecma fusca ) eine der beiden Arten vertreten.
Michael Steeven gelang jetzt nahe Aurich der Erstfund dieser Libelle in einem geeigneten Schutzgebiet.
Wahrscheinlich kommt die Gemeine Winterlibelle in Ostfriesland auch noch an anderen Orten vor, jedoch sie ist sehr schwer zu entdecken.
Auf dem Foto unten ist die gefundene Libelle (ein Weibchen ) gut versteckt zu sehen.
Auch bei uns ist die vor Jahren noch massenhaft vorkommende Heidelibelle deutlich seltener geworden.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
Verlust der natürlichen Lebensräume (vor allem Moore ) und Überdüngung früherer Schlupfgewässer durch die Landwirtschaft dürften eine große Rolle spielen. Aber auch die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel.
Nicht von ungefähr steht die Schwarze Heidelibelle in vielen Bundesländern inzwischen auf der Roten Liste.
Wir werden in der Libellensaison 2019 verstärkt diesen Trend beobachten.
Foto: Männchen der Schwarzen Heidelibelle ( Sympetrum danae )
Steckbrief
Die Schwarze Heidelibelle ist mit einer Körperlänge von 29-34 mm eine der kleinsten Sympetrum-Arten. Die weitgehenst schwarze Färbung zeigt sich nur bei den erwachsenen Männchen. Juvenile Tiere beiderlei Geschlechts zeigen auf dem Hinterleib breite goldgelbe Flecken.
Ein schnell erkennbares Merkmal sind für mich immer die drei kleinen gelben Flecken zwischen den beiden gelben Schrägstreifen auf den Brustseiten. Die Aufnahme oben gelang mir im Spätsommer 2018 im NSG Klinge in Wiesmoor.
Beide Geschlechter weisen komplett schwarze Beine und Flügelmerkmale auf. Beim Weibchen hebt sich zusätzlich die deutlich abstehende Legescheide hervor.
S.danae besiedelt gerne Moore mit kleinen, nicht zu tiefen Gewässern.
Die Phase vom Schlupf bis zur Reife dauert bei Männchen 10-13, bei den Weibchen 13-14 Tage. Diese Zeit verbringen die Libellen an Orten, die Kilometer abseits des Schlupfgewässers liegen können.
Die mittlere Lebensspanne liegt ungefähr bei 22 Tagen, die Flugezeit beginnt Anfang Juli und endet bei uns im Oktober.
Die Paarung findet - wie bei vielen Arten - abseits dr Gewässer statt. Die Eiablage erfolgt im Tandem aus dem Flug und das Gelege kann aus bis zu 800 Eiern bestehen.
Helmut Hanssen
Am 22.11.2018 traf sich die Libellengruppe zum Jahresausklang in Wallinghausen.
Es wurden noch einmal die verschiedenen Exkursionsziele angesprochen und die dabei gemachten Libellenfunde anhand von erstellten Fotos besprochen.
Tolle Aufnahmen zeigten beeindruckend einzelne Merkmale, die für eine sichere Bestimmung der jeweiligen Libellenart notwendig sind.
Aber auch andere Naturaufnahmen waren zu sehen.
Herrliche Bilder aus der Vogelwelt und viele weitere Fotos von Tier- und Pflanzenarten der heimischen Natur erinnerten an die spannenden und erfolgreichen Exkursionen in diesem Jahr.
Einschränkungen gab es leider durch die selbst für Libellen zu heißen Temperaturen in diesem Jahr. Viele ausgetrocknete Biotope sorgten für einige geänderte Exkursionziele.
Eine im Spolenser Moor gemachte Aufnahme der Kleinen Moosjungfer ( Leucorrhinia dubia ) zeigte eine Besonderheit.
Die Anordnung bzw. Größe der Flecken auf dem Abdomen zeigten ein Muster, dass eigentlich nur bei einem Schlupf im Hochsommer zu finden ist.
Die Aufnahme ist aber schon im Mai gemacht und deshalb ungewöhnlich.
Auch eine Sichtung von der Gebänderten Prachtlibelle ( Calopteryx splendens ) im Raum Friedeburg/Marx wurde angesprochen.
Diese Fundstelle soll im kommenden Jahr genauer untersucht werden.
Abschließend wurde vereinbart, sich im zeitigen Frühjahr 2019 erneut zu treffen
Bei diesem Treffen werden die Exkursionsziele für ein hoffentlich genauso erfolgreiches Libellenjahr 2019 festgelegt.
Die von unserem Libellenfreund Werner Kögler gemachte Aufnahme im Spolenser Moor ( Mai 2018 ) zeigt die spärliche Fleckung auf dem Abdomen.
Meldung vom 13.09.2018
Sommerhitze 2018 macht auch den Libellen zu schaffen.
Offensichtlich wirken sich die anhaltend heißen Temperaturen auch auf die eigentlich wärmeliebenden Libellen in unserer Region aus.
Bei den diesjährig durchgeführten Exkursionen sind mit zunehmender Jahreszeit deutlich weniger Libellen anzutreffen als in den vergangenen Jahren.
Das mag in erster Linie an dem teilweise dramatischen Wasserschwund liegen.
Hinzu kommen aber offensichtlich auch die teilweise sehr hohen Temperaturen in den vergangenen Monaten.
Ähnliche Meldungen erreichen uns aus allen Teilen Deutschlands.
Vermutlich werden wir erst im nächsten Jahr sehen, wie hoch die Verluste bei einigen Arten sind.
Immerhin ist es auch das erste Jahr in der über 30 Jahre alten Geschichte der Libellengruppe Ostfriesland, in dem
Exkursionen wegen zu hoher Temperaturen nicht durchgeführt wurden.
Wir kannten bislang nur Ausfälle wegen Regen und kalter Witterung.
Einige positive Aspekte haben die Temperaturen aber auch gehabt :
So konnte aus dem Osten in diesem Jahr z.B. die Gefleckte Heidelibelle ( Sympetrum flaveolum ) verstärkt in Regionen Nordwestdeutschlands einwandern.
Sollten sich derartige Sommer wiederholen, werden wir sicherlich noch etliche Arten zusätzlich in unsere Bestände aufnehmen können.
Libellenparadies im Süden der Region Aurich entdeckt.
Es gibt sie immer noch. Versteckt in der Landschaft und von beeindruckender Schönheit.
Eine spontan angesetzte Exkursion der Libellengruppe führte am 27.6. 2018 an eine Wasserfläche in der weiteren Umgebung von Holtrop.
Neben den in der Jahreszeit üblicherweise anzutreffenden Arten hofften die Teilnehmer auf das Vorkommen der Feuerlibelle ( Crocothemis erythraea ).
Ein Mitglied der Gruppe hatte im Vorjahr dort bei Kartierungen für den im nächsten Jahr erscheinenden Atlas der
Libellen in Niedersachsen und Bremen ein fliegendes Männchen identifizieren können.
Dementsprechend groß waren die Erwartungen.
Und die Teilnehmer wurden nicht enttäuscht!
Allein sieben Weibchen wurden bei der Eiablage gesichtet und ca 15 Männchen flogen über die vorhandenen Wasserflächen.
Diese sich in den letzten Jahren in Ostfriesland ausgebreitete Art scheint sich endgültig als heimische Art zu
etablieren.
Desweitere wurden folgende Libellenarten erfasst:
Gemeine Becherjungfer ( Enallagma cyathigerum ), Hufeisen-Azurjungfer ( Coenagrion puella ), Zarte Rubinjungfer ( ceagrion tenellum ), Große Granatauge ( Erythromma najas ), Große Pechlibelle ( Ischnura elegans ), Gemeine Binsenjungfer ( Lestes sponsa ), Große Königslibelle ( Anax imperator ), Falkenlibelle ( Cordulia aenea ), Großer Blaupfeil ( Orthetrum cancellatum ), Gemeine Heidelibelle ( Sympetrum vulgatum ), Große Heidelibelle ( Sympe-trum striolatum ) und der Vierfleck ( Libellula quadrimaculata ).
Bei einer zusätzlichen Exkursion im August wurden von mir ( Helmut Hanssen ) zusätzlich noch die Arten Herbst-Mosaikjungfer ( Aeshna mixta ),Braune Mosaikjungfer ( Aeshna grandis ), Schwarze Heidelibelle ( Sympetrum danae ) und die Weidenjungfer ( Chalcolestes viridis ) entdeckt.
Es wurde beschlossen, dieses besondere Areal im nächsten Jahr erneut aufzusuchen.
Helmut Hanssen
Ein voller Erfolg war auch die Exkursion zu den Ahlhorner Fischteichen.
Bietet sich dort doch die Möglichkeit, die bei uns in Ostfriesland nicht vorkommende Sumpf-Heidelibelle ( Sympetrum depressiusculum ) zu sehen.
Eine kleine Sensation!
Ein Mitglied der Libellengruppe ( Detlef Kolthoff ) entdeckt eine bislang in Ostfriesland nicht nachgewiesene
Libellenart.
Eine spannende Suche stand den Teilnehmern der ersten offiziellen Exkursion ( 10. Juni 2018 ) bevor.
Wenige Tage vorher hatte Detlef Kolthoff in Detern/Barge den Nachweis der Zierlichen Moosjungfer ( Leucorrhinia caudalis) erbracht und durch Fotos dokumentiert.
So fuhren am Morgen des 10. Juni einige Mitglieder bei mäßigem Wetter los, um diesen Neufund mit eigenen
Augen zu betrachten.
Für viele sollte es die erste Begegnung mit dieser Libellenart werden.
Die Suche gestaltete sich wegen des anfangs fehlenden Sonnenscheins recht schwierig.
Im Laufe des Vormittags erschienen mit zunehmender Sonnenstrahlung an einigen Uferabschnitten endlich auch die ersten Männchen der Zierlichen Moosjungfer.
Die Libellengruppe konnte an einem Abschnitt sogar 4 Männchen beobachten, die sich das Revier streitig machten.
Da die Libellen immer wieder zum Ausgangspunkt ihrer Angriffe zurückkehrten, gelangen den Teilnehmern tolle Fotos.
Leider konnten keine Weibchen beobachtet werden.
Der Grund fehlender Weibchen ist nicht bekannt. Vielleicht sind mit dem stetigen warmen Wind in den letzten Monaten nur Männchen nach Westen verdriftet. Weitere Exkursionen sollen folgen.
Letztendlich wird das nächste Jahr zeigen, ob es zur Eiablage und damit zu einem Fortbestand der Population gekommen ist.
Neben diesem Erstnachweis für Ostfriesland konnten die Teilnehmer noch weitere 15 Arten bestimmen, die diese
Exkursion zu einem vollen Erfolg machten.
Es wurden folgende Arten bestimmt:
1. Blaue Federlibelle ( Platycnemis pennipes )
2. Gemeine Becherjungfer ( Enallagma cyathigerum )
3. Hufeisen-Azurjungfer ( Coenagrion puella )
4. Scharlachlibelle ( Ceriagrion tenellum )
5. Großes Granatauge ( Erythromma najas )
6. Große Pechlibelle ( Ischnura elegans )
7. Großer Blaupfeil ( Orthetrum cancellatum )
8. Gemeine Binsenjungfer ( Lestes sponsa )
9. Große Königslibelle ( Anax imperator )
10. Falkenlibelle ( Cordulia aenea )
11. Westliche Keiljungfer ( Gomphus pulchellus )
12. Feuerlibelle ( Crocothemis erythraea )
13. Blutrote Heidelibelle ( Sympetrum sanguineum )
14. Große Heidelibelle ( Sympetrum striolatum )
15. Vierfleck ( Libellula quadrimaculata )
16. Zierliche Moosjungfer ( Leucorrhinia caudalis )
Helmut Hanssen
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Meldung vom 10.05.2018
Heute erhielt ich ein tolles Foto von einem befreundeten Ostfrieslandurlauber aus aus einem Ort in der Nähe von Pforzheim. Seit vielen Jahren verbringt Werner Kögler seinen Urlaub in unserer Region und hat dabei unzählige schöne Aufnahmen von heimischen Libellen gemacht.
Sein heutiges Foto zeigt ein Paarungsrad der Mond -Azurjungfer ( Coenagrion lunulatum).
Diese in unseren Mooren früher in Massen vorkommende Libelle findet sich heute immer seltener, obwohl die Fundorte sich offensichtlich nur unwesentlich geändert haben.
Eine Erklärung dafür könnte der Klimawandel sein.
Diese Libelle gilt als " kälteliebend " und der Klimawandel sorgt für einen messbaren Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen auch in Ostfriesland.
Ein Indiz für diese Annahme ist die Tatsache, dass die Mond-Azurjungfer entgegen früherer Zeiten auffällig häufig in den höheren Lagen des Harzes zu finden ist.
Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
Foto siehe unten.
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Aktuelle Meldung vom 26.4.2018:
Bei einem Treffen der Libellengruppe am 24.4.2018 wurden die Exkursionstermine für das laufende Jahr festgelegt ( s.u.). Zwei Termine wurde bewusst noch freigelassen. Mit dieser Planung soll auf spontan auftretende "Funde" reagiert werden können.
Weitere Termine werden kurzfristig innerhalb der Gruppe festgelegt.
Desweiteren wurde an dem Abend die Whats App Gruppe " Libellenkreis Ostfriesland" beschlossen und eingerichtet.
Interessante Funde und Fundorte mitteilen , spontane Exkursionen verabreden und schnelle Hilfestellung bei Bestimmungen von Libellenfotos sind nur einige Aspekte, die zur Gründung geführt haben.
Wer Mitglied in der Gruppe werden möchte, kann sich bei mir melden.
Helmut Hanssen
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Sofern nicht die Namen der Fotografen angegeben ist , habe ich meine eigenen Aufnahmen verwendet
Frühe Adonislibelle
Vierfleck ( Libellula quadrimaculata )
Mond-Azurjungfer ( Coenagrion lunulatum ) fotografiert von Werner Kögler.
Merkmale:
liegender Halbmond auf Segment 2
breite schwarze Balken auf dem Abdomen
grünliche Unterseite
Abdomen beim Weibchen oben komplett schwarz
Am 4. April 2017 traf sich die Libellengruppe Ostfriesland um 19:30 Uhr in Wiesmoor,
im Café "Moor fiev" am Marktplatz.
An diesem Abend stellte sich die Arbeitsgemeinschaft Libellen in Niedersachsen und Bremen vor.
Diese AG Libellen hat sich im Sommer 2013 mit dem Ziel gegründet, einen Atlas der Libellen für diese beiden Bundesländer zu erarbeiten.
Es soll ein anspruchsvoller Atlas erstellt werden, der über das Zeigen von Verbreitungskarten weit hinausgeht und fundierte, gut bebilderte Texte für jede Art enthält.
An diesem ambitionierten Projekt möchte sich die Libellengruppe Ostfriesland im Rahmen ihrer Möglichkeiten beteiligen.
Wer gerne Exkursionen in die Natur unternimmt und vielleicht auch noch Libellen fotografiert, ist herzlich eingeladen.
Da einige Exkursionen in ausgewiesene Schutzgebiete führen, sind diese nur für einen stark eingeschränkten Teilnehmerkreis vorgesehen.
Um Anmeldung unter der Tel.-Nr.: 04944/3943 wird deshalb gebeten.
Bei sonnigem Wetter konnten wir zwei völlig verschiedene Biotope (mooriger Sumpfwald mit verschiedenen Wasserflächen sowie ehemalige und inzwischen mit entsprechender Vegetation umgebende
Sandabbaustellen mit klarem Wasser und flachen Uferbereichen) bestaunen.
In diesem Wald sind moorige Feuchtgebiete als Ausgleichsmaßnahme für den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven angelegt worden. In einem anderen Teil liegen alte ehemalige Sandabbauteiche, die sich zu
interessanten Biotopen entwickelt haben. Wir konnten z.B. alle hier vorkommenden 4 Lestes-Arten ( sponsa, dryas, viridis und virens ) in voller Ausfärbung auf wesentliche Merkmale
hin untersuchen. Insgesamt 19 Arten haben wir gefunden.
Folgende Libellen konnten wir bestimmen:
1. Gemeine Becherjungfer
2. Hufeisen-Azurjungfer
3. Zarte Rubinjungfer
4. Kleines Granatauge
5. Große Pechlibelle
6. Gemeine Binsenjungfer
7. Glänzende Binsenjungfer
8. Kleine Binsenjungfer
9. Weidenjungfer
10. Große Königslibelle
11. Blaugrüne Mosaikjungfer
12. Braune Mosaikjungfer
13. Falkenlibelle
14. Glänzende Smaragdlibelle
15. Großer Blaupfeil
16. Blutrote Heidelibelle
17. Gemeine Heidelibelle
18. Schwarze Heidelibelle
19. Vierfleck.
Bericht: Helmut Hanssen
Wir haben insgesamt 13 Libellenarten gefunden, obwohl die typischen Herbstlibellen (Aeshniden/Heidelibellen) noch gar nicht flogen.
Die Arten Frühe Adonislibelle, Hufeisen-Azurjungfer und Fledermaus-Azurjungfer haben offensichtlich ihren Schlüpfhöhepunkt inzwischen überschritten. Sie ließen sich nur noch nach intensiver Suche in den Randbereichen des Moorgebietes feststellen.
Es wurden bestimmt:
1. Gemeine Binsenjungfer
2. Westliche Weidenjungfer (recht früh!)
3. Große Pechlibelle
4. Gemeine Becherjungfer
5. Fledermaus-Azurjungfer
6. Frühe Adonislibelle
7. Zarte Rubinjungfer (= Späte Adonislibelle)
8. Blaugrüne Mosaikjungfer
9. Große Königslibelle
10. Vierfleck
11. Großer Blaupfeil
12. Schwarze Heidelibelle
13. Braune Mosaikjungfer
Ein toller „Beifang“ war die wunderschöne Raupe vom „Kleinen Nachtpfauenauge“.
Bericht: Helmut Hanssen
In beliebiger Reihenfolge werden demnächst hier einige der heimischen Arten vorgestellt, die sich in Klein- und Großlibellen aufteilen. Vielleicht ist ja auch Ihr
Foto dabei?